Es ist „5 nach 12“ – CDU-Projektgruppe stellt Bericht zur ambulanten ärztlichen Versorgung vor

9. November 2023

Die vom CDU-Kreisvorstand eingesetzt Projektgruppe „Ambulante ärztliche Versorgung“ hat jetzt ihren umfangreichen Abschlussbericht vorgestellt. Im Fokus der Projektgruppe stand dabei insbesondere die hausärztliche Versorgung, deren Versorgungsgrad schon seit vielen Jahren im Landkreis problematisch ist. Ziel der Projektgruppe war es, über einen begrenzten Zeitraum von rund sechs Monaten durch persönliche Experteninterviews mit verschiedenen Akteuren aus dem Gesundheitswesen fundierte Hintergrundinformationen zum Themenbereich zu gewinnen und daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten, die vor allem auf kommunaler Ebene angegangen und umgesetzt werden können. Im Fokus stand dabei explizit der gesamte Landkreis mit all seinen 13 Städten und Gemeinden.

Mitglieder der Projektgruppe sind: stv. Kreisvorsitzender Hermann Schröer (Projektgruppenleiter), Eike Friebert (Kreisgeschäftsführer), Jann Christian Hegewald (Friesoythe), Dirk Koopmann (Garrel) und Agnes Menke (Löningen).

Die insgesamt 22 Empfehlungen sollen wichtige Denkanstöße und Impulse für die Diskussion um eine weiterhin gute und verlässliche Gesundheitsversorgung im Landkreis Cloppenburg und grundsätzlich im ländlichen Raum geben. Die Handlungsempfehlungen sind folgende (im Detail im Bericht nachzulesen, Link zum Dokument siehe unten):

KOMMUNALE EBENE

  1. Stärkung des St. Josefs-Hospitals Cloppenburg als Lehrkrankenhaus für den gesamten Landkreis in enger Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Cloppenburg, der Schwester-Euthymia-Stiftung, der Stiftung St.-Marien-Stift sowie weiterer relevanter Akteure
  2. Initiieren eines Ausbildungsdreiecks und einer landkreiseigenen Ärztejobbörse
  3. Stärkere Koordinierung und Zusammenarbeit der Kommunen über die Geschäftsstelle der „Gesundheitsregion Cloppenburg“
  4. Fortführung des Stipendien-Programms des Landkreises
  5. Konsequentes Werben an der European Medical School Oldenburg-Groningen (EMS)
  6. Stärkung von Gemeinschaftspraxen und Jobsharing-Modellen
  7. Einrichtung weiterer „Medizinischer Versorgungszentren“ konkret prüfen
  8. „Willkommensprogramm“ für neu zugezogene Ärzte initiieren
  9. Weiche Faktoren für Ärzteansiedlung in allen Kommunen auf den Prüfstand stellen
  10. Fortsetzung und Stärkung von Vernetzungstreffen/Medizin-Stammtischen
  11. Intensiveres Standortmarketing

LANDESEBENE

  1. Ausbau der European Medical School Oldenburg-Groningen (EMS)
  2. Stärkung der Allgemeinmedizin und praktischer Ausbildungsinhalte im Medizinstudium
  3. Weiterentwicklung einer adäquaten Landarztquote: Schaffung zusätzlicher Landarztplätze und Abschaffung der „Rauskaufoption“
  4. Überprüfung der KVN-Versorgungssteuerung in Niedersachen
  5. Imagekampagne für Hausärzte

BUNDESEBENE

  1. Reform des Regress-Systems
  2. Konsequenter Bürokratieabbau: Mit jeder neuen Regelung zwei alte abschaffen
  3. Reform der Notfallversorgung nicht zulasten des ländlichen Raumes umsetzen
  4. Praxistaugliche Digitalisierung von Arztpraxen und konsequenter Ausbau von telemedizinischen Angeboten
  5. Rolle des Physician Assistent (PA) und der Community Health Nurse (CHN) für die ambulante Versorgung in den Blick nehmen
  6. Ambulante und stationäre Versorgung besser verzahnen

Link: Abschlussbericht der Projektgruppe „Ambulante ärztliche Versorgung“ des CDU-Kreisverbandes Cloppenburg

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